Neuer Avenga-CEO: Ludovic Gaudé übernimmt von Yuriy Adamchuk
Avenga, eine globale Engineering- und Beratungsplattform, hat bekannt gegeben, dass Ludovic Gaudé mit sofortiger Wirkung zum neuen CEO ernannt wurde.
In komplexen Projekten mit entsprechendem Kostenrahmen ist es für alle Beteiligten wichtig, stets die Elemente im Scope zu haben, die für die Auftraggeber den höchsten Geschäftswert besitzen. Aufgaben also, die direkt Umsätze mit den Endbenutzern ermöglichen und so dazu beitragen, das Budget optimal einzusetzen – und zu rechtfertigen. Doch das gelingt vielen Unternehmen und auch manchen ihrer Dienstleister nicht in jedem Fall. In der täglichen Arbeit stehen vielmehr regelmäßig Elemente nur deshalb im Vordergrund, weil sie bereits im Detail spezifiziert und für die Umsetzung aufbereitet sind – unabhängig von ihrem tatsächlichen geschäftlichen Wert. Viele “wertvolle User Stories” mit klarem ROI für den Auftraggeber bekommen dadurch nicht die angemessene Priorität oder bleiben gar längere Zeit unbearbeitet liegen. Das resultiert in Projektfortschritten, die einen geringeren Geschäftswert abbilden als möglich gewesen wäre.
In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, was die Ursachen dafür sind und wie Projektteams auch in komplexen Projekten den richtigen Fokus beibehalten können.
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Grundlegende Anforderungen werden zu Projektbeginn auf einer hohen Abstraktionsebene definiert – aber danach passiert oft eine lange Zeit nichts mehr. So erhalten die Beteiligten zwar die (wichtige) übergeordnete Sicht auf die “Vision”, doch deren Umsetzung in konkret priorisierte Arbeitspakete wandert ins Tagesgeschäft ab.
Manche Anforderungen ändern sich zudem im Projektverlauf, woraus neue Priorisierungen abgeleitet werden müssen. Das erschwert es, ein gemeinsames Verständnis bei allen Beteiligten für die geltenden Anforderungen an ein Projekt zu wahren.
Auch der Detailgrad der Beschreibung einer konkreten Anforderung hat einen Einfluss: Je näher der Umsetzungszeitpunkt rückt, desto detaillierter und klarer muss die Beschreibung sein, um eine realistische Chance auf priorisierte Umsetzung zu haben.
Und nicht zuletzt kann es durchaus unterschiedliche subjektive Einschätzungen darüber geben, wann eine Anforderung angemessen beschrieben ist.
Die vollständige Beschreibung aller aktuellen Anforderungen und die fortlaufende Pflege eines gemeinsamen Verständnisses der relevanten Geschäftswerte können also die richtige Priorisierung einzelner Arbeitspakete in der täglichen Projektarbeit deutlich erleichtern. Dafür bedarf es der Unterstützung sämtlicher Stakeholder des Projekts, und ein gehöriges Maß an Transparenz.
In der Regel gelingt dies nicht auf Anhieb, sondern ist ein längerer Prozess. Bei dem Versuch stößt man oft auf eines oder beide der folgenden Probleme:
Diese Probleme können die korrekte Priorisierung einzelner Elemente und die detaillierte Bewertung der zugehörigen Stories erschweren und sollten deshalb vorher geklärt werden. Denn etwas Unspezifiziertes anzugehen führt oft zu doppelter Entwicklungsarbeit, weil die die ersten Ergebnisse die Erwartungen verfehlen. Das fördert weder die Einhaltung eines Releaseplans noch das Vertrauen der Auftraggeber.
Gelingt es, mit allen Beteiligten gemeinsame und stets aktuelle Empfehlungen für die Priorisierung zu erarbeiten, kann das über die gesamte Projektlaufzeit dazu beitragen, kostbare Entwicklungszeit immer zuerst für die wichtigen Elemente zu verwenden, also die mit dem höchsten Geschäftswert.
Wird einem Element anhand der Empfehlungen ein hoher Geschäftswert zugerechnet, werden auch die zugehörigen User Stories priorisiert bearbeitet. Das gilt sogar dann, wenn eine Story noch nicht ausreichend detailliert beschrieben ist – denn oft deckt erst eine Annäherung an die Implementation versteckte Hindernisse für den Abschluss der Story auf. So kann ein frühes Entwicklungsstadium zur Grundlage für eine wichtige Diskussion über die Anforderungen werden.
Doch wer sind diese “Beteiligten”, die sich alle einig werden müssen? Die Priorisierung spielt sich ab in einem Spannungsfeld unterschiedlicher Rollen und teils konkurrierender Ziele:
Im Projekt sind dabei die Product Owner von zentraler Bedeutung: Sie diskutieren die Anforderungen mit dem Entwicklungsteam bis es zu einer gemeinsamen Auffassung über die Umsetzung und den zu erwartenden Aufwand kommt. Ist das nicht möglich, müssen die Anforderungen weiter verfeinert werden.
Um den übrigen Stakeholdern die dafür relevanten Fragen stellen und noch unbekannte Hindernisse entdecken zu können, sind sogenannte “Spikes” ein sinnvolles Vorgehen. Ein Spike wird notwendig, wenn das Team nicht genug Informationen oder Erfahrung hat, um eine realistische Schätzung einer Anforderung vorzunehmen.
Ein Spike ist ein begrenzter Auftrag zur Analyse eines konkreten Problems bzw. zur Sammlung bestimmter Informationen. Ziel ist es, Unsicherheiten und damit Projektrisiken zu reduzieren. Spikes stellen und beantworten Fragen, um zu einem Ergebnis zu kommen:
Es gibt unterschiedliche Verwendungen von Spikes:
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Soll dieses Vorgehen mit Spikes konsequent umgesetzt werden, müssen sich alle am Projekt Beteiligten über die Implikationen für ihren Aufgabenbereich im Klaren sein.
Business Owner:
Fachabteilungen:
Product Owner:
Entwicklungsteams:
Sind sich alle Beteiligten über diese Implikationen für ihren Arbeitsbereich im Klaren, ist der Scope einfacher beizubehalten, und “wertvolle User Stories” erhalten eine angemessene Priorität.
So können Sie gemeinsam mit Ihren Teams und Dienstleistern regelmäßig Projektfortschritte erzielen, die klar sichtbare Geschäftswerte für alle relevanten Stakeholder abbilden. Davon profitieren nicht nur die Business Owner, sondern alle Rollen im Projekt.
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