Neuer Avenga-CEO: Ludovic Gaudé übernimmt von Yuriy Adamchuk
Avenga, eine globale Engineering- und Beratungsplattform, hat bekannt gegeben, dass Ludovic Gaudé mit sofortiger Wirkung zum neuen CEO ernannt wurde.
Die strategische Nutzung der Cloud: Wie kann ein digitales Ökosystem geschaffen werden, das nachhaltiges Wachstum und Innovation fördert?
Im Jahr 2024 ist die Cloud zu einer unverzichtbaren Ressource geworden – und das für Unternehmen aller Größen und Branchen. Investitionen in Cloud-Technologien bieten vor allem Innovation und Kosteneinsparungen, wie es aus einer Befragung der MIT Technology Review hervorgeht. Es ist jedoch zu bedenken, dass selbst bei sorgfältiger Auswahl des richtigen Cloud Service Providers (CSP) und der richtigen Cloud-Architektur nicht unbedingt sofort greifbare Geschäftsergebnisse garantiert sind. Um die Vorteile der Technologie voll auszuschöpfen, bedarf es auch einer sorgfältigen Neubewertung der bestehenden Abläufe, Prozesse und der Unternehmenskultur.
Doch eins steht fest: Mit einer gut durchdachten Strategie und der richtigen Umsetzung können Unternehmen von der Vielseitigkeit der Cloud profitieren und nachhaltiges Wachstum fördern. Verpassen Sie also nicht die vielfältigen Chancen, die die Migration in die Cloud Ihrem Unternehmen bieten kann.
Eine Cloud-Strategie ist der Plan für die Einführung und Nutzung von Cloud-Diensten und -Ressourcen. Das Ziel der Strategie ist es, die Cloud Technologie auf systematische und gut gesteuerte Weise einzuführen. Eine kohärente Cloud-Strategie besteht aus folgenden Elementen:
Im Zuge des Aufsetzen der Strategie werden auch eine Reihe an Fragen aufkommen, wie unter anderem:
Eine solide Cloud-Strategie berücksichtigt, dass die Cloud nicht nur die IT-Architektur verändert, sondern auch zu einer umfassenderen geschäftlichen Transformation führt. Die Cloud ermöglicht neue Wege der Wertschöpfung und der Kundenbetreuung. Eine pragmatische und flexible Strategie ermöglicht es Unternehmen, sich neuen Geschäftsszenarien anzupassen und mit dem wachsenden Potenzial der Cloud Computing Technologien zu wachsen.
Eine gut durchdachte Cloud-Strategie bietet einen erheblichen strategischen Mehrwert, der weit über taktische Vorteile wie die schnellere Inbetriebnahme von Servern hinausgeht. Sie bringt die Cloud-Ziele mit den übergeordneten Unternehmenszielen in Einklang und ermöglicht es den Unternehmen, die Cloud-Umgebung mit Blick auf die Endziele aufzubauen. Eine wirksame Cloud-Strategie erfordert die Festlegung von Adoptionspfaden, Governance- und Finanzierungsmodellen. Unternehmen mit einer ausgereiften Cloud-Governance sind in der Lage, Innovation und Risiko auszubalancieren, während gut durchdachte Strategien dazu beitragen, die Komplexität von Multi-Cloud-Umgebungen zu bewältigen.
Ohne eine klare Cloud-Strategie kann die Vielzahl der Optionen dazu führen, dass Unternehmen oft widersprüchliche Entscheidungen treffen müssen, die sie daran hindern, ihre wichtigsten Unternehmensziele zu erreichen. Und ohne eine Cloud-Strategie kann sich ein Unternehmen nicht angemessen auf die wichtigsten Herausforderungen konzentrieren, die es zu bewältigen gilt.
In den folgenden Abschnitten finden Sie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Entwicklung einer Cloud-Strategie. Dabei handelt es sich um einen grundlegenden Überblick über die Aktivitäten im Rahmen der Cloud-Strategie, wobei die Tiefe und Gründlichkeit der Analyse an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden können.
Zu Beginn der Analyse ist es notwendig, den Makrokontext des Unternehmens zu erfassen, also den aktuellen unternehmerischen Ist-Zustand. Das wichtigste Ergebnis aus der Analyse ist die Festlegung der Geschäftsausrichtung und die Definition der Cloud-Anforderungen auf Basis der Strategie. Dabei kann es zweifellos Lücken zwischen den aktuellen Fähigkeiten und den Anforderungen geben, die für die Cloud-Fähigkeit eines Unternehmens erforderlich sind.
Folgende Instrumente und Methoden können sinnvoll für die Analyse des Unternehmenszustand sein:
Klar definierte Geschäftsziele mit strategischen und taktischen Komponenten geben die Richtung für die Cloud-Strategie vor. Sie helfen dabei, konkrete geschäftliche Ergebnisse kurzfristig zu erzielen und kontinuierlich auf das angestrebte langfristige Ziel hinzuarbeiten. Unternehmen, die in großem Umfang in digitale Infrastruktur investieren, verfolgen in der Regel eines oder mehrere der folgenden Geschäftsziele:
Darüber hinaus ist es in dieser Phase wichtig, kurzfristige Gewinne mit der langfristigen strategischen Vision in Einklang zu bringen. Beispielsweise könnte ein Unternehmen die Migration seiner Kundendatenbank in die Cloud innerhalb der nächsten sechs Monate anstreben, um kurzfristige Kosteneinsparungen und Verfügbarkeit zu erzielen. Die langfristige Vision könnte jedoch darin bestehen, die Analyse- und KI-Dienste der Cloud für die Kundendaten in vollem Umfang zu nutzen, um personalisierte Kundenerfahrungen zu fördern und den Umsatz zu steigern.
Sobald die Geschäftsziele klar sind, führen Unternehmen eine Bewertung ihrer aktuellen IT-Architektur, Systeme und Prozesse durch. Diese Analyse gibt Aufschluss darüber, welche Workloads und Daten auf Basis der Geschäftsziele und der technischen Machbarkeit für eine Cloud-Migration in Frage kommen. Die wichtigsten zu berücksichtigenden Bereiche sind:
Im Rahmen dieser Analyse sollte ermittelt werden, welche Systeme ohne Aufwand in die Cloud verlagert werden können, welche modernisiert werden müssen und welche in der alten IT-Struktur verbleiben sollten. Dieser gesamte Prozess erfordert eine Bestandsaufnahme der Geschäftsanwendungen und Workloads, die derzeit auf der alten Infrastruktur ausgeführt werden, sowie ihrer gegenseitigen Abhängigkeiten.
Anschließend wird ein Cloud-Team die Workloads anhand von Merkmalen wie Sicherheit, Compliance und anderen architektonischen Anforderungen kategorisieren, um deren Eignung für das Hosting in der Cloud zu klären. Es ist wichtig zu beachten, dass Legacy-Anwendungen, die monolithisch und eng miteinander verbunden sind, möglicherweise erheblichen Aufwand erfordern, um sie in Cloud-eigene Microservices umzubauen. Es gibt auch andere nützliche Migrationsstrategien, darunter Rehosting (oder „Lift-and-Shift“), Replatforming, Refactoring und/oder den Neuaufbau von Systemen, die für die Cloud optimiert sind.
Die großen Cloud-Anbieter bieten hervorragende Infrastrukturen, unterscheiden sich jedoch in ihrer strategischen Vision. AWS dominiert beispielsweise mit den umfassendsten IaaS/PaaS-Funktionen, aber Google Cloud verfügt über modernste Funktionen für maschinelles Lernen (ML), während Microsoft Azure eng in das Microsoft 365-Ökosystem integriert ist. Um die richtige Entscheidung zu treffen, sollten Unternehmen die Anbieter vor dem Hintergrund ihrer eigenen Pläne für die digitale Transformation auswählen. Im Wesentlichen können ausgereifte Technologien wie generative KI, Blockchain oder Quantencomputing die Auswahl für zukünftige Anforderungen leiten. Auch die kulturelle Übereinstimmung ist entscheidend: Manche Unternehmen bevorzugen vielleicht Googles „Engineering First“-Ethos gegenüber Microsofts „Enterprise Sales“-Ansatz. Kostenfaktoren, das Risiko der Anbieterbindung und die Anpassung der technischen Fähigkeiten sollten ebenfalls berücksichtigt werden.
Viele Unternehmen entscheiden sich für einen Multi-Cloud-Ansatz. Tatsächlich nutzen 85% der Unternehmen zwei oder mehr Clouds, berichtet das Wall Street Journal. In einem Multi-Cloud-Szenario ist es wichtig, die Anbieter den Workloads sowohl nach technischen als auch nach geschäftlichen Kriterien zuzuordnen. Ein Finanzdienstleister könnte beispielsweise AWS für Cloud-native Anwendungen nutzen, Microsoft für ältere .NET-Anwendungen und Google für KI. Eine auf Skalierbarkeit ausgerichtete Architektur vermeidet auch die Abhängigkeit von einem bestimmten Anbieter. Unsere Empfehlung ist, über die grundlegenden IaaS/PaaS-Funktionen hinauszudenken und die Wahl des Anbieters gegen langfristige Innovations-, Wachstums- und Partnerschaftsmöglichkeiten abzuwägen. Für mehr Details zu den einzelnen Cloud Deployment Modellen haben wir eine Übersicht für Sie in unserem Artikel „Cloud Modelle im Vergleich.“
Wenn Organisationen Cloud Computing nutzen, können sie aufgrund der sich überschneidenden Vertrauensgrenzen zwischen der Organisation und dem Cloud-Anbieter anfälliger für Risiken werden. Während die Organisation zuvor die vollständige Kontrolle über die Infrastruktur und die Daten hatte, führt die Abhängigkeit vom Cloud-Anbieter nun zu einem geteilten Risiko. Cloud-Anbieter benötigen zur Verwaltung der Infrastruktur und der Daten umfassenden Zugriff, so dass strenge Zugriffskontrollen und eine strenge Überwachung unerlässlich sind.
Darüber hinaus kann die Migration in die Cloud die Kontrolle über die Governance verringern, da Organisationen die Richtlinien der Cloud-Anbieter und nicht die internen IT-Richtlinien einhalten müssen. Organisationen haben in der Cloud weniger Einblick und Kontrolle über Faktoren wie Leistung, Verfügbarkeit und Sicherheit als bei einer lokalen Infrastruktur. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, wie Unternehmen diese Risiken und Herausforderungen mindern können:
Die Migration von Systemen und Daten in die Cloud kann die Sicherheits- und Compliance-Position eines Unternehmens grundlegend verändern. Risiko- und Compliance-Betrachtungen sollten nicht erst im Nachhinein angestellt werden, sondern im Mittelpunkt der Cloud-Strategie stehen.
Diese wiederum sollten bestimmen, welche Tools und Prozesse erforderlich sind, um Transparenz und Kontrolle zu gewährleisten, basierend auf der Sensibilität der Systeme und Daten.
Wenn Unternehmen Daten und Workloads in die Cloud verlagern, sind solide Data-Governance-Richtlinien und -Verfahren unerlässlich, um den Datenschutz, die Sicherheit und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften zu gewährleisten. Ein wichtiger Aspekt ist die Wahrung der Datenhoheit, d.h. der Grundsatz, dass ein Unternehmen Eigentümer seiner Daten bleibt, auch wenn diese in der Infrastruktur eines Dritten gespeichert sind. Um dem Rechnung zu tragen, können Unternehmen folgende Maßnahmen ergreifen:
Cloud-Sicherheit und Cyber-Sicherheit sollten zweifellos zu den Schlüsselelementen jeder Cloud-Strategie gehören. Da sich Infrastruktur, Daten und Anwendungen auf gemeinsam genutzten öffentlichen Cloud-Plattformen befinden, reichen herkömmliche Schutzmaßnahmen nicht mehr aus. Stattdessen sollten Unternehmen strenge Zugangskontrollen und Datenschutzmaßnahmen einführen. Hier einige Tipps:
Die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Grundsätzen (ESG) in Cloud-Strategien ist für Unternehmen zu einem wichtigen Thema geworden. Dieser Trend spiegelt eine breitere Anerkennung des Potenzials von Cloud-Technologien zur Förderung positiver Umweltauswirkungen wider. Tatsächlich nutzt die Mehrheit der Befragten in der zuvor genannten MIT-Studie Cloud Computing als Mittel zur Einhaltung ihrer ESG-Prinzipien.
Einem Bericht des Weltwirtschaftsforums zufolge könnte Cloud Computing zusammen mit anderen Technologien wie künstlicher Intelligenz und hochgradig vernetzten 5G-Geräten bis 2050 bis zu 8 % der Treibhausgasemissionen einsparen. Diese Einsparungen ergeben sich aus den Effizienzsteigerungen und der Ressourcenoptimierung, die durch die Cloud-Infrastruktur ermöglicht werden, sowie aus der zunehmenden Nutzung erneuerbarer Energiequellen für die Stromversorgung von Rechenzentren.
Mit klaren Geschäftszielen, einer Architekturbewertung und der Auswahl eines Anbieters können Unternehmen einen End-to-End Implementierungsplan für ihre Cloud-Migration erstellen. Dieser Ansatz beinhaltet die schrittweise Umsetzung von Projekten, um die angestrebten Geschäftsergebnisse zu erreichen. Eine erfolgreiche Cloud-Implementierung erfordert eine detaillierte Projektplanung und angemessene Ressourcen. Darüber hinaus sollten Unternehmen neue Organisationsstrukturen, Personalmodelle und Arbeitsprozesse definieren, um ein neues Cloud-Betriebsmodell zu verwalten.
Die funktionsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Geschäfts- und technischen Teams ist entscheidend, um Prioritäten und Ziele aufeinander abzustimmen. Eine umfassende Projektplanung sollte realistische Zeitpläne, Budgets, Ressourcen, Schulungen und Änderungsmanagement für jeden Schritt festlegen. Darüber hinaus ist eine detaillierte Kommunikationsstrategie unerlässlich, um alle Beteiligten über Fortschritte und sich ändernde Anforderungen auf dem Laufenden zu halten. Regelmäßige Schulungen sollten die Mitarbeiter mit Cloud-Know-how ausstatten, während die Implementierung voranschreitet. Mit einer detaillierten und schrittweisen Planung können IT-Experten die Cloud-Migration erfolgreich gestalten.
Die Messung des ROI (Return on Investment) und des durch die Cloud-Implementierung erzielten Mehrwerts kann eine Herausforderung darstellen, ist aber für Unternehmen von entscheidender Bedeutung. Interessanterweise stimmten 82 % der Unternehmen in der MIT Technology Review-Studie zu, dass sie ihre Investitionen in Cloud-Technologien bewerten. Laut McKinsey hat ein Unternehmen, das heute Cloud-Technologien einsetzt, im Durchschnitt das Potenzial, einen ROI von 180 % in Bezug auf den geschäftlichen Nutzen zu erzielen. Allerdings kommt nur eine Minderheit in die Nähe eines solchen ROI.
Zu den quantifizierbaren Metriken gehören Kosteneinsparungen durch den Wegfall der lokalen Infrastruktur und die Senkung der Gemeinkosten für das Rechenzentrum, eine höhere Mitarbeiterproduktivität und die schnellere Bereitstellung neuer Produkte oder Funktionen, Umsatzsteigerungen durch kürzere Markteinführungszeiten oder geringere Systemausfallzeiten. Die Überwachung dieser Kennzahlen vor und nach der Cloud-Migration zeigt die operativen Vorteile auf.
Umfragen zur Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit vor und nach der Migration können den Wert ebenfalls quantifizieren. Ein detailliertes Monitoring der Cloud-Ausgaben im Vergleich zu den Investitionsausgaben und den vermiedenen Betriebskosten liefert die Grundlage für eine ROI-Analyse. Unternehmen sollten einen detaillierten Ansatz wählen, der sowohl harte Daten als auch anekdotische Belege umfasst, um ein vollständiges Bild der Cloud-Vorteile zu erhalten. Die Festlegung eines klaren Rahmens für die ROI-Messung vor der Cloud-Implementierung ist in diesem Prozess ebenfalls hilfreich.
Um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern, sollten Unternehmen die rasche Innovation bei Cloud-Diensten aufmerksam verfolgen. Das bedeutet, dass sie auf Cloud-Angebote in den Bereichen Software as a Service (SaaS), Platform as a Service (PaaS) und Infrastructure as a Service (IaaS) achten sollten. Auf diese Weise können Unternehmen die Fähigkeiten identifizieren, die ihre digitale Transformation von Prozessen, Datenanalysen, Kundenerfahrungen und Produktentwicklung vorantreiben werden. Beispielsweise können sie Proof of Concepts (PoCs) für vielversprechende Dienste durchführen und die vielversprechendsten Dienste mithilfe von Cloud-APIs in interne Systeme integrieren, um Automatisierung und Effizienz zu steigern. Durch die Nutzung der neuesten Cloud-Innovationen können sich Unternehmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffen.
Die Cloud erleichtert auch die Erfassung, Standardisierung und gemeinsame Nutzung der riesigen Datenmengen, die für das Training und die Verbesserung von KI-Modellen erforderlich sind. Zusammen mit 5G und Glasfaser spielt die Cloud eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung der grundlegenden Netzinfrastruktur und -dienste, die ultraschnelle Geschwindigkeiten und Konnektivität mit geringer Latenz ermöglichen. Die globale Reichweite der führenden Cloud-Anbieter entspricht der breiten geografischen Streuung, die für 5G-Netze erforderlich ist. Für das Edge Computing stellen große öffentliche Clouds Dienste bereit, mit denen sich Arbeitslasten lokal verteilen und mit Cloud-Rechenzentren koordinieren lassen.
Eine gut durchdachte Strategie und eine schrittweise Umsetzung sind der richtige Weg in die Cloud. Sie ermöglicht es Unternehmen, Cloud-Workloads zu testen, Herausforderungen bei der Systemintegration zu meistern und organisatorische Kompetenzen aufzubauen. Mit der richtigen Strategie und Vision können Unternehmen Altsysteme migrieren, neue Cloud-native Anwendungen entwickeln und den Betrieb umgestalten.
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