Statistiken zur Cloud-Nutzung: 57 CIOs teilen ihre Erfahrungen

Statistiken zur
Cloud-Nutzung:
57 CIOs teilen
ihre Erfahrungen

Cloud Adoption Statistics

In welchem Umfang setzen Unternehmen aktuell die Cloud ein? Die Statistiken aus einer Umfrage für das Magazin “CIO Insights”, das von Avenga durchgeführt und analysiert wurde, zeigen überraschende Ergebnisse. Und sie werfen die Frage auf, ob die Nutzung der Cloud wirklich die einzige Option für die Zukunft ist.

Unsere Statistiken zur Cloud-Nutzung für 2019

Statistiken zur Cloud-Nutzung lassen uns die Herausforderungen beim Umstieg in die Cloud besser verstehen. Darum haben wir 57 CIOs um Einblicke in ihre Herangehensweise gebeten. Wie viele von ihnen waren bereits auf die Cloud umgestiegen? Und in welchem Maße? Gab es gemeinsame Trends und Bedenken?

37 der von uns befragten CIOs arbeiten für europäische Unternehmen, während 20 von ihnen ihren Hauptsitz außerhalb Europas hatten. 25 der CIOs repräsentierten Unternehmen mit mehr als 2.000 Mitarbeitern. Die Hälfte aller Unternehmen in der Umfrage erzielten einen Jahresgewinn von mehr als 100 Millionen EUR.

Die Top 5 Fragen hinter den Statistiken zur Cloud-Nutzung

Die Grundlage für unsere Umfrage bildeten fünf Fragen. Wir wollten damit nicht nur Statistiken zur Cloud-Nutzung ermitteln, sondern auch die Strategie der involvierten CIOs erfahren. Daher waren einige der Fragen offen formuliert.

  1. Wie viele Ihrer Kernsysteme laufen aktuell in einer Public Cloud?
  2. Welche Public Clouds nutzen Sie?
  3. Wann werden Sie physikalische Server und Private Clouds nicht mehr nutzen?
  4. Ist der “Vendor Lock-In” bei Public Clouds ein Risiko oder hinnehmbarer Fakt?
  5. Was halten Sie von “Serverless”, “Kubernetes/Docker” und “DevOps”?

Mit der letzten Frage wollten wir eine generelle Übersicht bekommen: Wie schätzen die befragten CIOs moderne Herangehensweisen, Lösungen und Architekturen aus dem Umfeld der Cloud ein? Wir wollten erfahren, welche Hoffnungen und Enttäuschungen sie damit verbanden und wie sie selbst mit der Entwicklung Schritt halten.

Schlüsselresultate zeigen hohe Cloud-Nutzung

In der Analyse zeigt sich, wie viele Unternehmen bereits die Cloud nutzen. Einige der Ergebnisse hatten wir dabei erwartet, doch andere sorgten für Überraschung:

Mehr Details zur Cloud-Nutzung

Die Ergebnisse unserer ersten Frage lassen sich weiter aufschlüsseln, wodurch sich ein detailliertes Gesamtbild ergibt:

  • Wie bereits erwähnt: 70% der CIOs haben weniger als 20% ihrer Kernsysteme in die Cloud umgezogen
  • 26% von ihnen haben zwischen 20% und 60% ihrer Systeme umgezogen
  • Nur 2% haben 60% bis 90% umgezogen
  • Weitere 2% haben mehr als 90% oder sogar alle ihre Systeme in die Cloud umgezogen

Dabei zeigt sich eine eher konservative Herangehensweise der von uns befragten CIOs – mehr noch als wir erwartet hatten. Die meisten von ihnen vertrauen auf ihre eigenen Rechenzentren oder Private Clouds. Wie wir auch erfuhren planen 67% nicht damit, deren Nutzung komplett einzustellen.

  • Weitere 19% möchten frühestens nach 2 Jahren in die Cloud umziehen
  • 7% möchten noch im Verlauf von 2020 umziehen
  • 5% möchten innerhalb der nächsten 2 Jahre umziehen
  • 2% nutzen bereits keine Rechenzentren oder Private Clouds mehr

Eine Schlüsselrolle spielt bei dieser eher konservativen Herangehensweise die kritische Haltung gegenüber dem “Vendor Lock-In” bei Public Clouds. 61% sehen diesen als hohes Risiko und planen ihre Infrastruktur mit so wenig Abhängigkeit wie möglich von einer einzigen Public Cloud. Im Gegensatz dazu ist der “Vendor Lock-In” für 39% ein hinnehmbarer Fakt und sie nutzen verschiedene PaaS- and IaaS-Modelle.

Die größten Trends der Cloud-Nutzung

Mit unserer letzten Frage wollten wir in Erfahrung bringen, von welchen aktuellen Trends der Cloud-Nutzung die befragten CIOs Gebrauch machen. “Serverless” kann dabei als Methode und Strategie für Umgebungen und Systeme angesehen werden, die effektiv in der Cloud umzusetzen sind. Wie viele CIOs nutzten es bereits oder planten es zu nutzen?

  • Für 7% bildet es die Standard-Architektur für neue Lösungen in ihrem Unternehmen
  • 30% gaben an, dass es schrittweise Container in neuen Systemen ersetzen werde
  • 63% hielten es für eine Randerscheinung, die sie noch nicht einsetzen würden

Kubernetes und Docker wurden von den Befragten positiver beurteilt. Für 54% von ihnen waren Container-Technologien eine Hoffnung für die Zukunft, und sie setzen sie bereits in die Praxis um. Jeder Vierte glaubte sogar, dass Kubernetes und Docker langsam zu einer Legacy-Technologie werden, aber noch länger bestehen bleiben würden. Nur 23% waren von der Container-Technologie enttäuscht.

The respondents regarded Kubernetes and Docker more favourably. For 54% of them, container technologies were a hope for the future and they were already putting them into practice. Every fourth even thought that Kubernetes and Docker were slowly becoming legacy, but would stick around for a longer time. Only 23% were disappointed by container technology.

Eine Mehrheit von 61% sieht DevOps als einen unverzichtbaren Teil ihrer Arbeitsabläufe an. Für 20% dient es eher als parallele organisatorische Schicht, die zwischen Entwickler und Systemadministration platziert ist. Nur 12% sehen DevOps als eine vorübergehende Bewegung, die es nicht wert ist, genutzt zu werden.

Verbindung von Cloud-Diensten und Trends der Cloud-Nutzung

Interessanterweise unterschieden sich diese Zahlen je nachdem, welche Art von Cloud-Diensten die Befragten nutzten. Dies waren die Gesamtzahlen:Die Hälfte der Befragten, die nicht Azure nutzten, hatten bereits zwischen 20% und 60% ihrer Kernsysteme in die Cloud umgezogen. Nutzer von Azure zeigten sich dagegen eher konservativ und sahen Azure mehr als eine zusätzliche Komponente innerhalb ihrer Architektur.

Im Gegensatz dazu waren die Azure-Benutzer etwas mehr an Kubernetes/Docker interessiert (66%) und die Hälfte von ihnen dachte, dass Serverless nach und nach die Container ersetzen wird. Die Nutzer von Google Cloud wollen weitgehend ihre eigene Infrastruktur behalten (78%), während fast alle den DevOps-Ansatz bevorzugen. Schließlich sieht eine große Mehrheit der AWS-Nutzer den “Vendor Lock-In” als hohes Risiko an.

Ziehen die großen Akteure schneller in die Cloud um?

Bis hierhin haben wir alle Antworten der Befragten gleich behandelt. Doch nicht alle CIOs vertraten große Unternehmen. Indem wir die Antworten der 29 größten Unternehmen isolierten, wollten wir herausfinden, ob sie den Umzug in die Cloud stärker vorantreiben oder eine eher konservative Herangehensweise verfolgen.

  • 93% der größten Unternehmen haben 60% ihrer Kernsysteme in einer Public Cloud
  • Mehr als 70% planen nicht, ihre Infrastruktur komplett in die Cloud umzuziehen
  • 50% arbeiten mit Azure
  • Mehr als 60% wollen sich nicht von einem “Vendor Lock-In” abhängig machen
  • Mehr als 60% sehen Serverless als Randerscheinung, aber 33% denken, es wird Container langfristig ersetzen
  • 67% denken, dass Kubernetes/Docker eine Hoffnung für die Zukunft ist

Die großen Unternehmen nutzen also Public Clouds intensiver als die restlichen Befragten. Im Gegensatz dazu, hauptsächlich wegen des Risikos eines “Vendor Lock-In”, nutzten die meisten immer noch Private Clouds in Kombination mit einer Hybrid Cloud.

Ist die Cloud die einzige Option? Mein persönliches Fazit

Als Leiter dieser Umfrage zur Cloud-Nutzung möchte ich hier meine eigene professionelle Erfahrung mit Cloud-Services einbringen. Avenga berät Unternehmen bei der Cloud-Transformation und aus dieser Erfahrung heraus denke ich über mögliche Verbesserungen nach.

Gemessen an den Ergebnissen gehöre ich zur Avantgarde der Cloud-Nutzer. Bei Avenga haben wir eine Mentalität erreicht, in der physische Server so altmodisch erscheinen wie Pferdekutschen auf der Autobahn.

Nichtsdestotrotz bin ich mir bewusst, dass jeder seinen eigenen Ansatz hat. Daher rührt auch unsere kundenorientierte Sichtweise auf den Markt, wenn es darum geht, Dienstleistungen anzubieten. Wir verfügen über Kompetenzen und Erfahrungen, die nicht nur für die Public Cloud, sondern auch für private Clouds und physische Maschinen gelten.

„Bei Avenga haben wir eine Mentalität erreicht, in der physische Server so altmodisch erscheinen wie Pferdekutschen auf der Autobahn.“

Die Breite der Antworten, die wir zu den Fragen erhalten haben, und der eher konservative Ansatz gegenüber der Nutzung von Public Clouds überrascht mich nicht. Überrascht bin ich jedoch von der Sichtweise auf Kubernetes und sein Ökosystem. Ich hätte erwartet, dass es mittlerweile als Standard akzeptiert wäre.

Serverless hat zusammengefasst nun einen doppelten “Kaltstart” hingelegt. Das gilt erstens für die unvorhersehbare und meist überlange Zeit, die die Wake-Up-Funktion benötigt; zweitens gilt es für die Technologie an sich, die nicht mehr jung ist. Ungefähr fünf Jahre sind seit der Einführung vergangen und die Akzeptanz von Serverless ist immer noch gering.

Als wir in der Umfrage nach DevOps gefragt haben, erhielten wir Antworten, die meiner Meinung nach weit davon entfernt sind, kontrovers zu sein. Sie bestätigen, dass wir alle wissen, worum es sich bei DevOps handelt und wofür es gedacht ist. Die praktische Definition bewegt sich auf ein annehmbar niedriges Maß an Diskrepanz zu. Das ist ermutigend.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir beim Vergleich unserer Ergebnisse und unserer Erfahrung in der Praxis 20% bis 30% als konservative “Wählerbasis” identifizieren können. Diese Zahl wird durch geschäftliche Gründe, den Widerstand gegen eine Änderung des IT-Ansatzes oder einfach die Bindung an die lokale Infrastruktur bestimmt (“Never change a running system”).

Die Cloud verändert und entwickelt sich, aber eine Sache zeigt sich deutlich: Die Geschwindigkeit, mit der Unternehmen die Cloud nutzen, ist noch langsamer als von den größten Pessimisten angenommen. Mit meiner Erfahrung aus 20 Jahren in der Branche hatte ich angenommen, dass der Umstieg schnell und überzeugt vonstatten gehen würde. Das ist jedoch nicht eingetreten und wird es vermutlich auch nie.

Aber neben all den Skeptikern und Enthusiasten und dem andauernden Diskurs wächst die Zahl der Anpassungen an die Cloud immer weiter. Während ich diesen Kommentar schreibe, wird eine weitere Anwendung in der Cloud umgesetzt und ein weiteres lokales System wird von einer SaaS-Lösung ersetzt.

Für Cloud-Enthusiasten wie mich ist die Zeit auf unserer Seite. Es bleibt interessant, wohin sich die Asymptoten jedes Unternehmens annähern werden, sowohl was die Zeit als auch die Tiefe der Cloud-Transformation betrifft.

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